HEIDE HINRICHS: ECHOS
Heidelberger Kunstverein
02. Juni - 12. August 2012
Die Ausstellung ›Echos‹ ist die zweite Ausstellung in der Ausstellungsreihe ›Einzelausstellung: Nicht alleine‹. Grundgedanke der Reihe ist es, Arbeitsund Recherchematerialien mit in den Raum einer Einzelausstellung einzubinden. W. G. Sebald (1944 – 2001), deutscher Schriftsteller und Theresa Hak Kyung Cha (1951 – 1982), amerikanisch- koreanische Künstlerin, bilden zwei Referenzen für diese Ausstellung von Heide Hinrichs. Die künstlerischen Verfahren im Umgang mit Text und Bild gepaart mit Erinnerungsdiskursen stellen für die Künstlerin eine Quelle in ihrer eigenen Untersuchung von Körper, Raum und Sprache dar. Integriert in die Ausstellung sind ein Video von Theresa Hak Kyung Cha und Dokumente von W.G. Sebald, die in seinem Roman ›Austerlitz‹ Verwendung finden.
Die Ausstellung ›Echos‹ nutzt das Haus als Körper. Die Behausung des Kunstvereins wird zum künstlerischen Material. ›Echos‹ vereint auf drei Ebenen Werke aus den letzten zehn Jahren. Einfache, alltägliche Materialien wie Papier, Stoff, Gummischläuche, Kartons und Gips verbinden sich in den Räumen zu einer Landschaft und zeichnen ein poetisches Bild in der Auseinandersetzung mit dem geschriebenen und gesprochenen Wort. Der Begriff des ›Echos‹ ist in mehrfacher Hinsicht ein Bild, das sich in der Ausstellung widerspiegelt. So ist es zum einen die Auseinandersetzung mit dem Echo als Reaktion und zum anderen das Durchdringen als Metapher für Hinrichs Auseinandersetzung mit Erinnerung. Es ist die Erinnerung die Orten, Objekten, Mustern und Materialien innewohnt, derer sie sich annimmt und durch ihre künstlerische Sprache transformiert. Die gewählte Präsentationsform zeigt Zeichnungen und Objekte in der Halle auf Inseln aus Stoff. Diese Form verstärkt den nomadischen Charakter Hinrichs Arbeit. Das Material ist Träger für temporäre Schauplätze und einfache Behelfskonstruktionen. Eine Reihe von Wolldecken bedecken das Glasdach des Hauses von Außen. Sie zeigen in sinnlicher Form wie Hinrichs mit minimalen Eingriffen, die Beziehung der Dinge zueinander verstärkt. So ›wärmen‹ die Decken einerseits die kühle postmoderne Architektur und spenden gleichzeitig dem Haus Schatten. Dieses doppeldeutige Verhältnis lässt sich auf die Arbeitsweise Hinrichs im Umgang mit Material übertragen. Ihre Auseinandersetzung mit Sprache ist eng an den menschlichen Körper gebunden und wird mit der Ausstellung ›Echos‹ in die Architektur des Hauses fortgesetzt. Es erscheint ein Katalog zur Ausstellung.